Historie

Herr Lehrer Rainer war es vor allem, der in Petershausen die  Sportbegeisterung erweckte und die Gründung eines Sportvereins anregte. Ihm schlossen sich als Gründungsmitglieder die Herren

Gottfried Bauer          Josef Moosrainer
Georg Bauer              Fritz Neupert
Sebastian Bär            Ferdinand Ostermair
Johann Breitsameter      Rudolf Rädler
Dr. Burger               Georg Schmid
Stefan Dietmar           Rudolf Schneider
Hans Forster             Hans Schneider
Gallus Hörmann           Johann Treiner
Hans Kern                Georg Ziller
Johann Lehle             Johann Ziller

an und meldeten am 01.09.1920 den Verein beim Süddeutschen Fußballbund an. In umsichtiger Weise opferten sie sich dem Verein und scheuten auch keine Mühe,
sich der Jugend zur Verfügung zu stellen und sich auch aktiv zu betätigen.

Das erste Spiel fand 1920 gegen Hebertshausen statt, das ebenfalls zu dieser Zeit einen Sportverein gegründet hatte, und der SVP unterlag mit 1:4. Daran reihten
sich weitere Spiele, und der nächste Gegner war FC Bajuwaren München, gegen die eine weitere Niederlage mit 1:9 bezogen wurde. Auch im Rückspiel kam kein
günstigeres Ergebnis zustande.

Das Jahr 1921 brachte eine weitere Bereicherung in den Spielabschlüssen. Insbesondere waren es hier die „Offiziersanwärter der Infanterie-Schule
München“. Die Spiele mussten als Lehrspiele gewertet werden, wobei der SVP sie mit sichtbarem Erfolg abschloss.

Im Spieljahr 1922/23 errang Petershausen in der B-Klasse die Meisterschaft. Der Spielbetrieb hatte in den folgenden Jahren seinen Normalverlauf.

Eine Wendung zugunsten Petershausens brachten die Jahre der Arbeitslosigkeit, denn der Mechanikermeister Johann Ziller beschäftigte mehrere junge Spieler aus
München, die aus der Jugend des FC Bayern hervorgingen, in seinem Betrieb.
Diese traten dann auch beim Sportverein ein, und es konnte daher in jener Zeit der große Gegenspieler aus Pfaffenhofen/Ilm im Entscheidungsspiel mit 4:1
geschlagen werden. Dieser sichtbare Erfolg war nicht zuletzt auch dem damaligen Trainer, Herrn Fromm, zu verdanken.

Jeder Verein macht eine Krise mit, und so wurde auch Petershausen davon nicht verschont. Man zählte das Jahr 1931. Die Selbstständigkeit des Fußball-Clubs musste
damals aufgegeben werden, und es fand eine Eingliederung in die damalige „DJK – Deutsche Jugendkraft“ statt. 

Der Fußballclub fand jedoch nach der Versetzung des Gendarmerie-Wachtmeisters Schmid, der die tragende Stütze der DJK war, im Jahre 1932 seine Selbständigkeit wieder. Die damalige Leitung übernahm Gottfried Bauer. Ihm folgten Gastwirt Georg Bauer, Herr Petermann und Dr. Sommerer. Von 1937-1941 war Hans Langenegger 1. Vorstand. Durch die Einwirkungen des 2. Weltkrieges wurde Herrn Ludwig Wittmann sen. die kommissarische Leitung des Sportvereins übertragen. Nach und nach kamen Spieler aus der Kriegsgefangenschaft zurück und 1946 erfolgte wieder die Anmeldung beim BLSV zur Teilnahme an den Punktspielen. Zum 1. Vorsitzenden wurde in der Spielzeit 1947/47 Herr Alois Auberger gewählt. In zähem Ringen gelang es unserer Mannschaft durch die Einwirkung des Trainers, Herrn Bachl vom FC Bayern München, den zweiten Platz in der Fußballmeisterschaft zu erringen. Die
Erweiterung der zweiten Liga ermöglichte es uns, als Tabellenzweitem in die Bezirksklasse 1 aufzusteigen. 

Hier konnte der Siegeszug gegen Moosburg, Geisenfeld, Feldmoching und München Süd erst von Karlsruhe-Durlach gestoppt werden, wo die Petershausener Elf eine 0:4 Niederlage hinnehmen musste. Zu dieser Zeit wurde auch die Leichtathletik mit Erfolg betrieben. Beim Kreissportfest am 13 Juli 1947 in Dachau wurden nennenswerte Preise errungen. Durch die ansprechenden Leistungen wurde der Sportverein immer populärer und die Mitgliederzahl wuchs von 46 im Jahre 1946 auf 138 im Jahre 1947. Eine wesentliche Bereicherung erfuhr der SV Petershausen durch die Gründung der Damenhandballmannschaft, die sich jedoch nach 3 Jahren wieder auflöste.

Am 31. August 1947 war es dann soweit. Der Sportverein feierte sein 25jähriges Bestehen. Hier gelang es den beiden Vorsitzenden, Herrn Echtler und Herrn Stättler, die Oberligamannschaft des FC Bayern München in ihrer derzeit stärksten Besetzung zu einem Freundschaftsspiel gegen den Sportverein Petershausen zu verpflichten. Die Fußball-Elf von Petershausen zog sich mit einer 1:8 Niederlage relativ gut aus der Affäre. Die Vorspiele bestritten die 1. Jugend von Dachau 1865 gegen unsere Jugend, die Damenhandballmannschaft vom VfL München gegen die Damenhandballmannschaft von Petershausen und die 1. Mannschaft von Vierkirchen gegen unsere Reserve. Das Gründungsfest erweckte große Begeisterung und die Mitgliederzahl stieg auf 200.

1948/49 führte Herr Rudolf Rädler den Verein und 1949/50 Herr Mathias Bauer. Der Sportverein spielte bis zu dieser Zeit weiterhin in der Bezirksklasse I, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger Erfolg. 

Pfingsten 1948 fuhr man zu einem Gegenbesuch nach Karlsruhe-Durlach und bestritt ein Freundschaftsspiel zur Einweihung des Turnberg-Stadions gegen die dortige Mannschaft aus der 2. Liga Süd.

Durch die Neugründung mehrerer Vereine wurde die Bezirksklasse I und II aufgelöst und A-, B- und C-Klassen gegründet. Nachdem sich der Sportverein nicht unter den ersten fünf in der Bezirksklasse I befand, musste er in die B-Klasse. Er
strebte natürlich sofort danach, in die A-Klasse aufzusteigen. Um dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen, bemühte man sich um einen geeigneten Trainer.
So gelang es der Vorstandschaft des SVP, Herrn Baumgartner von 1860 München zu verpflichten. Anschließend kam Herr Körner vom FC Bayern München als
Spielertrainer. Die Vereinsführung oblag in dieser Zeit Herrn Mathias Bauer, Später Herrn Ludwig Widmann. 

Die ersten Erfolge zeigten sich in der Saison 1951/52, als der Sportverein ein Entscheidungsspiel um den 2. Tabellenplatz erzwang. Hier konnte auf dem ASV-Platz in Dachau vor über 2000 Zuschauern gegen Indersdorf ein Sieg verbucht werden, während jedoch in den weiteren Entscheidungsspielen der Aufstieg nicht gelang. In der Hauptversammlung am 22.06.1953 wurde erneut Herr Mathias Bauer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Wegen fehlender Disziplin und mangelnden Trainingsbesuches geriet der Sportverein in eine Krise, und Herr Bauer trat auch als 1. Vorsitzender Zurück.

So musste am 18.11.1953 eine außerordentliche Generalversammlung einberufen werden. Hier erklärte sich Herr Alfons Seitz bereit, als 1. Vorsitzender zu fungieren. In einer anschließenden Ausschusssitzung wurde ernstlich erwogen, die 2. Mannschaft aufgrund wenig erfreulicher Vorkommnisse vom aktiven Spielbetrieb zurückzuziehen. Durch diese harte Maßnahme erklärten sich die Spieler bereit, die sportlichen Interessen zu wahren, und so konnte auch diese Krise gemeistert
werden.

Die Kameradschaft wurde wieder gepflegt, und die spielerische Leistung stieg zusehends. In der Frühjahrspokalrunde des Landkreises Dachau kam der Sportverein am 1. August1954 ins Endspiel und ging hier nach einem 2:1 Erfolg über Bergkirchen als Pokalsieger hervor.

In der Zwischenzeit war man aus finanziellen Gründen gezwungen, auf ehrenamtliche Trainer zurückzugreifen. Es stellten sich Herr Martin Kerler und Herr Rudi Kreisl zur Verfügung. Trotz dieser Maßnahme erfolgte dank eines hervorragenden Spielermaterials kein sportlicher Rückschritt. Der nächste Vorstandswechsel erfolgte im März 1956, nachdem Herr Seitz seinen Rücktritt erklärte. Ab dieser Zeit lag die Vereinsführung in Händen von Herrn Ludwig Zins. 

Den wohl größten Erfolg der Nachkriegszeit konnte man in der Saison 1956/57 buchen, als die 1 Mannschaft den Aufstieg n die A-Klasse schaffte und zwar mit deutlichem Vorsprung.

Die damalige Platzierung der ersten drei Mannschaften:

1. SV Petershausen        42: 6 Punkte            125:33 Tore

2. TSV Indersdorf           34:14 Punkte            92:40 Tore

3. TSV Schwabhausen    34:14 Punkte 66:39 Tore

Auch die Reserve war mit 33:15 Punkten und 112:61 Toren sehr erfolgreich. Später schaffte sie sogar den Meistertitel. Bei der im Saale Rauch stattfindenden Aufstiegsfeier wurden Meisterschaftsnadel an sämtliche in dieser Saison eingesetzter Spieler der 1. Mannschaft verliehen.

Wer nun glaubte, der SVP würde sich in dieser Spielklasse nicht halten können, sah
sich bald eines besseren belehrt. Schon im ersten Jahr erreichte man einen beachtlichen 5. Tabellenplatz. In der nächsten Saison wurde man nur mit 2 Punkten Rückstand Vizemeister hinter dem Aufsteiger Viktoria München. Noch weitere acht Jahre durfte man sich der Zugehörigkeit zur A-Klasse erfreuen.Dann allerdings musste man in der Saison 1967/68 den bitteren Weg in die
B-Klasse antreten, da das erforderliche Entscheidungsspiel in Ismaning gegen die SpVgg Isen knapp mit 1:2 verloren wurde.

Leider gelang der bisher erhoffte Wiederaufstieg nicht. Im ersten Spieljahr in der B-Klasse wurde man in die Freisinger Gruppe eingeteilt und erreichte den 4. Tabellenplatz. Das folgende Jahr brachte ebenfalls nur den 4. Platz in der Sielgruppe Dachau ein, was wiederum nicht zum Aufstieg reichte.

Im Gegenteil, man musste im letzten Spieljahr sogar mit dem vorletzten Tabellenplatz zufrieden sein. Das Entscheidungsspiel gegen den FC Haimhausen in Vierkirchen wurde mit 2:3 verloren, aber es gab ja noch eine zweite Möglichkeit den Abstieg zu verhindern. In Allach musste gegen Inter Italia die letzte Chance genützt werden, aber auch dieses Spiel wurde mit 0:1 verloren und damit der peinliche Abstieg im Jubiläumsjahr endgültig besiegelt. Wenn auch während der letzten Jahre die Erfolge in den Punktspielen nicht sonderlich groß waren, so gab es doch auch erfreuliche Abschnitte.

So wurde man beispielsweise zweimal in Mayrhofen Pokalsieger in internationalen Pfingstturnieren mit 8 Mannschaften. Außerdem wurden mehrere Pokal- und Freundschaftsspiele mit teils recht erfreulichen Ergebnissen ausgetragen.

Im Juni 1968 besuchten uns an einem Wochenende ca. 25 Sportkamerraden mit ihren Frauen, aus Binswangen in der Nähe von Heilbronn die bei Petershausener Sportfreunden Unterkunft fanden. Die 1. und 2. Mannschaft bestritt gegen die Gäste ein Freundschaftsspiel. Bei gemütlichem Beisammensein bedankte man sich für die herzliche Aufnahme und lud uns zu einem Gegenbesuch ein.

Das Vereinsleben beschränkte sich aber nicht nur auf sportliche Betätigung; es wurden unter anderem auch zahlreiche Ausflüge unternommen. So fuhr man z.B. für jeweils 3 Tage in den Schwarzwald, ins Salzkammergut, an den Millstätter See, in die Schweiz und für 3 Tage in den Bayerischen Wald.

Im Kalenderjahr 1965 zeichnete der Sportverein folgende Kameraden anlässlich ihrer langjährigen Mitgliedschaft durch die Verleihung einer silbernen Ehrennadel aus:

Mathias Bauer Alfons Seitz

Hans Bayerl Dr. Hans Sommerer

Josef Bichlmeier Albert Thurner

Josef Hechtl
Georg Wittmann

Hans Kistler Otto Ziegler

Alfred Lehle Josef Ziller

Ludwig Mittl Reinhard Ziller

Stefan Pfister Johann Zull

Hans Sedlmair Ludwig Zins

Der alte Sportplatz war entlang einer Hauptverkehrsstraße angelegt. Durch die Gemeinde wurde 1956 beschlossen, dass hier der Verein allein für den reibungslosen Ablauf des Verkehrs verantwortlich sei.

Es dauerte auch nicht lange, bis das Landratsamt die Verlegung des Sportplatzes anordnete. Der Besitzer, Herr Josef Rauch, stellte ein Ersatzgrundstück zur Verfügung. Tatkräftig wurde sofort mit den erforderlichen Arbeiten begonnen.

Die vom BLSV und der Gemeinde gewährten Zuschüsse reichten bei weitem nicht aus; so konnte nur durch freiwillige Arbeitsleistungen und Sachspenden verhältnismäßig bald der Spielbetrieb auf dem neuen Gelände(110 x 70m) aufgenommen werden. Der Einstand war 1960 mit einem 2:1 Sieg über Unterbruck sehr verheißungsvoll.

Die Gemeinde baute obendrein zwei Kellerräume in Umkleidekabinen mit Duschgelegenheit um; sie stellte diese dem Sportverein zur Verfügung.